2015 - 2016  

Bülach

Wettbewerb Werkhof

In Zusammenarbeit mit:
Zimmermann Architektur

Das Areal am westlichen Stadtrand, nahe der Grenze zur Gemeinde Höri, weist die für eine Randlage typische Körnigkeit mit unklarem Strassengefüge und vielen Restflächen auf. Mit dem neuen Werkhof entsteht ein weiteres Grossvolumen, das durch die klare Setzung entlang des Neukirchhofweges eine prägende und ordnende Ergänzung der dispersen Bebauung bildet. Der Kopf des Volumens mit Verwaltung, Labor und Personalbereich akzentuiert die Zufahrt von der Reitergasse und stärkt die Adressbildung. Die differenzierte Höhenentwicklung des Werkhofes reagiert dialogisch auf die bestehende Anlage der Kantonalpolizei und fasst den Neukirchhofweg volumetrisch. Die Auskragung des Daches beim Verwaltungstrakt wirkt als raumgreifende Spange, die Verwaltung und Einstellhalle zusammenhält. Der Hauptbaukörper mit Verwaltungs-, Labor- und Personalbereich erdet als massives Bauvolumen das anschliessende transluzide Einstellhallengebäude.

Die Fassade besteht aus einer wellenförmig montierten Holzlattung. Die Fenster sind punktförmige oder als Bänder zusammengefasste Ausschnitte in der Holzhaut mit deutlich zeichnenden Fenstereinfassungen. Das auskragende Dach wächst mit der gleichen Haut aus dem Volumen. Die Fassaden der Einstellhalle, der Werkstatt und des Laborbereichs nehmen die Gestaltung von Sektionaltoren auf. Mit der horizontalen Struktur, der senkrechten Trennung zwischen Toren und festen Wandpartien sowie der luziden Füllung entsteht ein ruhiger Rhythmus und Leichtigkeit. Das höhere Volumen der Lagergalerie wird analog zum Verwaltungstrakt in Holz verkleidet und schwimmt so über der Einstellhalle. Der Labor- und Personalbereich im Erdgeschoss wird in Stahlbeton erstellt. Das Obergeschoss sowie die Trag- und Deckenstruktur der Einstellhalle werden im vorfabrizierten Holzelementbau konstruiert. Die Hallendecken bestehen aus grossflächigen Holz-Kassettenelementen, womit die Halle weitgehend stützenfrei wird. Dank der transluziden Füllung der Sektionaltoranlage, ob effektiv als Tore oder als feste Aussenwand ausgebildet, werden Einstellhalle, Werkstatt und Teile des Labors natürlich belichtet. Abends und in der Nacht wird der Werkhof zum leuchtenden Blickfang. Die Zufahrt zum Werkhof erfolgt durch die bestehende Toranlage und führt über eine kurze Rampe auf das einen Meter höher gelegene Werkhofareal. Die PW-Parkierung liegt, zusammen mit den gedeckten Aussenlagerbereichen und der Einstellhalle für Laborfahrzeuge, direkt nach der Hauptzufahrt im östlichen Grundstücksbereich. Gegenüber dem etwas höher liegenden Neukirchhofweg entsteht auf der ganzen Anlagelänge eine schmale gedeckte Aussenlagerschicht. Die Höhendifferenz zum Weg überbrückt eine Betonmauer auf der mittels Einzelstützen die Überdachung abgestützt wird.

Der Werkhof ist auf dem Gebiet der archäologischen Zone erweiterbar. Für spätere Etappen steht eine Grundstücksfläche von rund 6›500 m2 zur Verfügung. Die räumliche Organisation im Werkhofbereich ist sowohl für Sommer- wie Winterdienst auf einen selbstverständlichen Tagesablauf konzipiert: Hauptzugang, Personalräume mit vorgelagertem Rapportbereich und Zugang zur Einstellhalle aber auch zu den Büros sind klar gegliedert. Der Laborbereich funktioniert trotz räumlicher Nähe völlig unabhängig vom Werkhof, die dazu gehörenden Büros liegen direkt über der Laborzone im Obergeschoss. Die Hauptzufahrt zur Einstellhalle ist sowohl Zufahrt zur Werkstatt als auch zum Waschraum für Fahrzeuge und erlaubt das tägliche Waschen vor der Parkierung in der Einstellhalle. Das kompakte Volumen, die räumliche Zusammenfassung der beheizten Bereiche, das einfache statische Konzept sowie die Materialisierung mit vorfabriziertem Holzelementbau erlauben eine wirtschaftliche Erstellung und führen zu geringen Betriebs- und Unterhaltskosten. Gleichermassen wird damit eine hohe Nachhaltigkeit erzielt.

  • Situation
  • Grundriss EG
  • Grundriss OG
  • Schnitt A - A
  • Schnitt B - B
  • Schnitt C - C
  • Schnitt D - D
  • Nordwestfassade
  • Südwestfassade
  • Südostfassade
  • Nordostfassade
  • Schnitt / Ansicht